Dr. Fedor Rose über moderne Politik: Warum Zukunft nur mit Strategie gelingt
Politik muss heute mehr sein als bloßes Reagieren. In einer Welt, in der sich gesellschaftliche Erwartungen, technologische Möglichkeiten und geopolitische Realitäten stetig verschieben, braucht es neue Antworten. In unserer aktuellen Podcastfolge zeigt Dr. Fedor Rose, Chef der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, was politische Führung im 21. Jahrhundert leisten muss – und warum echte Modernisierung mit strategischem Denken beginnt.
Verwaltung neu denken
Viele verbinden Verwaltung mit Stillstand, Paragraphenreiterei oder Beharrungskräften. Dr. Fedor Rose räumt mit diesen Klischees auf. Er beschreibt, wie eine moderne Staatskanzlei heute funktioniert – als Schnittstelle zwischen politischer Führung, Koalitionsarbeit und strategischer Zukunftsgestaltung. Seine Überzeugung: Nur wer bereit ist, bestehende Prozesse, Routinen und Zuständigkeiten infrage zu stellen, kann den Staat handlungsfähig halten. Verwaltung ist für ihn kein bürokratisches Auslaufmodell, sondern ein unterschätzter Hebel für Transformation – wenn man sie mutig modernisiert. Dabei spricht er offen über die Herausforderungen, die innere Trägheit des Systems, aber auch über die konkreten Fortschritte, die Rheinland-Pfalz auf dem Weg gemacht hat.
Strategie statt Symbolpolitik
Ein zentraler Punkt im Gespräch: Politik darf sich nicht in Symbolen oder Schlagzeilen verlieren. Es braucht eine langfristige strategische Ausrichtung – und den Willen, auch unpopuläre Reformen anzugehen. Dr. Fedor Rose beschreibt, wie politische Führung unter Druck funktioniert, wie Koalitionen auf Augenhöhe zusammenarbeiten können und warum gemeinsame Ziele wichtiger sind als parteipolitische Eitelkeiten. Sein Ansatz ist pragmatisch, aber nicht technokratisch: Strategie bedeutet für ihn, Klarheit über das „Warum“ zu schaffen, Prioritäten zu setzen – und dann mit Haltung und Konsequenz umzusetzen.
Digitalisierung allein reicht nicht
Die Debatte um ein mögliches Digitalministerium kommentiert Dr. Fedor Rose mit klarem Blick: Die entscheidende Frage sei nicht, ob es ein neues Ressort brauche – sondern ob die politischen und administrativen Strukturen endlich so gestaltet werden, dass sie den Wandel aktiv mitgestalten können. Digitalisierung dürfe nicht zum Feigenblatt werden. Vielmehr gehe es darum, den Staat als lernfähige Organisation zu begreifen, Prozesse zu vereinfachen und mutig loszulassen, was nicht mehr zeitgemäß ist.
Führung durch Vertrauen – nicht durch Kontrolle
Eine weitere zentrale Botschaft: Gute politische Führung entsteht nicht durch Macht oder Kontrolle, sondern durch Vertrauen, Transparenz und Zusammenarbeit. Besonders in Krisensituationen – von Pandemie bis Flut – zeige sich, wie wichtig verlässliche Strukturen, schnelle Kommunikation und gegenseitiger Respekt zwischen Politik und Verwaltung sind.
Verantwortung übernehmen – Zukunft gestalten
Für alle, die in Politik, Verwaltung oder Führung Verantwortung tragen, liefert diese Episode wertvolle Einblicke und Impulse. Jetzt anhören und erfahren, wie man Zukunft strategisch plant und politisch möglich macht.
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